630 Landwirtschaft, Veterinärmedizin
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Ackerboden ist vielen Belastungen ausgesetzt. Zum einen soll er immer höhere Erträge hervorbringen; zum anderen erfordern wachsende Betriebs-größen eine immer größere Flächenleistung für die einzelnen Betriebe. Diese Flächenleistungen werden mit größeren Maschinen erreicht, die die Böden mit höheren Gewichtskräften belasten. Es stellt sich deshalb die Frage, ob es Anhaltspunkte für eine Verschlechterung der Bodenstruktur gibt. Bodenstruktur ist „die räumliche Anordnung der festen Bodenbestandteile einschließlich der Hohlräume“ (AD-HOC-AG BODEN 2005, S. 386). Sie unter-liegt komplexen Zusammenhängen und ist einem stetigem Wandel unter-worfen. Die Kenngrößen, die zur Beschreibung der Bodenstruktur verwendet werden können, sind beispielsweise Lagerungsdichte, Porenvolumen und Luftkapazität. Auch die Porengröße, deren räumliche Verteilung und die nutz-bare Feldkapazität beschreiben die Struktur des Bodens. Die genannten physikalischen Größen sind durch Eingriffe in den Boden veränderbar und beeinflussen sich gegenseitig. Bodenart und Bodenwassergehalt sind dabei die wichtigsten Einflussfaktoren. Als ein Parameter, der zur Beurteilung der Bodenstruktur herangezogen werden kann, wurde in dieser Literaturstudie die Lagerungsdichte betrachtet. Sie wurde in vielen Veröffentlichungen untersucht und dokumentiert. Die wichtigsten Ergebnisse lieferten Publikationen über langfristige Studien zur Lagerungsdichte von über 20 Jahren Versuchszeitraum. Hiervon wurden allerdings nur wenige gefunden. Diese Publikationen beschreiben Messungen auf Praxisflächen in Niedersachsen. Die ersten Messungen wurden von RUHM (1983) in den Jahren 1952 und 1982 durchgeführt. Weitere Untersuchungen folgten durch BRUNOTTE et al. (2008) in 2002/2003. Diese zeigten, dass sich der 1982 erkennbare Trend zur Krumenbasis-verdichtung nicht bis in die Jahre 2002/2003 fortgesetzt hat. Die Lagerungs-dichte hatte mit ihrem Höchstwert in einer Tiefe zwischen 30 bis 60 cm von 1952 mit ca. 1,58 g/cm3 bis 1982 mit ca. 1,62 g/cm3 deutlich zugenommen. Dieser Wert ging jedoch bis 2002/2003 wieder fast bis zum Ausgangswert von 1952 zurück. Die Pflugsohle lag 1952 bei 25 cm, 1982 bei 35 cm und im Jahr 2002/2003 bei 30 cm. Um eventuelle Unterschiede zwischen verschiedenen Bodenbearbeitungs-systemen zu untersuchen, wurden Publikationen mit einem Vergleich der Lagerungsdichte zwischen den drei Bewirtschaftungsvarianten „Pflug“, „Grubber“ und „Direktsaat“ herangezogen. Die Bodenbearbeitungssysteme wurden ausgewählt, weil sie in vielen Veröffentlichungen verfügbar waren und in der Praxis gängige Bearbeitungsverfahren darstellen. Die Laufzeit der Versuche betrug zwischen drei und über 20 Jahren. Bei der Direktsaat wurde eine höhere Lagerungsdichte in allen Tiefen fest-gestellt. Die Werte lagen zwischen 1,43 und 1,60 g/cm3. Die Werte von Pflug und Grubber lagen zwischen 1,30 und 1,58 g/cm3. Um eine kurzfristige Veränderung der Lagerungsdichte zu untersuchen, wurden Veröffentlichungen von bis zu drei Jahren herangezogen, die die Lagerungsdichte vor und nach einer Versuchsdurchführung beschreiben. Bei der Betrachtung der Lagerungsdichte in verschiedenen Messtiefen sowie bei der Betrachtung unterschiedlicher Bodenarten wurden nur leichte Erhöhungen der Durchschnittswerte durch die Versuchsdurchführung festgestellt. Auch die Betrachtung verschiedener Kontaktflächendrücke brachte keine großen Veränderungen durch die Versuchsdurchführung. Die vorliegenden Daten lassen keine langfristige Verschlechterung der Bodenstruktur erkennen. Dies lässt vermuten, dass die in den letzten Jahrzehnten begonnenen Bodenschutzmaßnahmen wirken. Auch kann davon ausgegangen werden, dass kurzfristige Veränderungen der Bodenstruktur durch eine nachfolgende Bodenbearbeitung wieder beseitigt wurden, da sich diese nicht in den langfristigen Daten widerspiegeln. Da nur wenige Langzeitstudien über die Veränderung der physikalischen Bodenparameter vorliegen, wären hier neue flächendeckende Studien sehr hilfreich. Die Differenzierung nach Bodenart, Bodenfeuchte und Standort sowie der Einsatz moderner Maschinen würde die Aussagekraft solcher Studien stark erhöhen und einen aktuellen Praxisbezug herstellen