Pferdewirtschaft (PW), Bachelor
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Erworbene equine Polyneuropathie – ein Literaturreview über toxinbildende Pilze als mögliche Ursache
(2022)
Den Pferden einen naturnahen und artgemäßen Lebensraum zu bieten, wird heutzutage immer wichtiger. Verschiedene Formen der Gruppenhaltung finden mehr Verbreitung, es werden mehr Offenställe und Aktivställe gebaut. Immer weiter verbreitet findet sich auch das Konzept „Paddock-Trail“ als Haltungsform der Pferde.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das Konzept „Paddock-Trail“ mit Planungshinweisen für die Praxis zugänglicher zu machen und Optimierungsvorschläge für die Umstellung zum Paddock-Trail zu erarbeiten.
In Zusammenarbeit mit Herrn Oelmaier wurde ein Fokus auf die mechanische Ausführung des Paddock-Trails gelegt, um somit ohne computergesteuerte Technik Konzepte aufzuzeigen, die Pferde zu natürlichem Verhalten und viel Bewegung anregen. Es wurden acht Referenzbetriebe, die von Herrn Oelmaier geplant und gebaut wurden, besichtigt. Auf Basis selbsterstellten Zeichnungen wurden die zu analysierenden Funktionsbereiche im Paddock-Trail festgelegt. Zusätzlich wurde noch ein qualitatives Interview mit den Betriebsleitern geführt, um weiterführende Informationen für die Praxis zu erhalten.
Ein Paddock-Trail kann in nahezu jedem Gelände gebaut werden. Als Richtwert finden 10 bis 15 auf 10.000 m² Platz, Koppelflächen dabei integriert. Durch kompakte Strukturen und Verteilung der Bereiche wird jedes Gelände, Gewässer und Gehölz genutzt, um den Paddock-Trail abwechslungsreich zu gestalten. Grundsätzlich lasst sich der Paddock-Trail in drei unterschiedliche Systeme einordnen. Im Rundwegsystem werden die Heufressbereiche auf dem Trail verteilt und die Pferde können sich frei dazwischen bewegen. Beim Einwegsystem werden Fress- und Liegebereich zentral angeordnet, aber räumlich getrennt, sodass die Pferde bei einem Wechsel über den Trail gehen müssen. Ähnlich wie das Einwegsystem wird das gesteuerte Wegsystem aufgebaut. Dabei werden Fress- und Liegebereich mit einem Einbahntor verbunden.
Die baulich-technischen Lösungen werden in die Funktionsbereiche Fütterung, Tränken, Integrationsboxen, Liegefläche, Bodenbefestigung, Entmistung, Bewegungsanreize auf dem Trail, Zaun, Tore und Reitplatz eingeteilt und detailliert beschrieben. Zudem wurden die Interviewergebnisse in den Themenbereichen Pferdeverhalten, Erfahrung, Kosten und Arbeitsaufwand ausgewertet. Eine Broschüre fasst die ausgewerteten Ergebnisse für Interessierte zusammen.
Durch die kleinstrukturierte Bauweise lässt sich ein Paddock-Trail gut in die Landschaft einfügen und benötigt weniger Erdbauarbeiten, was der Natur und den Investitionskosten zu Gute kommt. Von der Gesamtfläche können ca. 20% bis 30% als dauerhaft verfügbare Fläche geschätzt werden. Durch die Einteilung in Systeme sind unterschiedliche Ausführungen des Paddock-Trails möglich. Alle Systeme bieten Vor- und Nachteile für Mensch und Tier, so muss nach Standort, Herdengröße und persönlicher Präferenz entschieden werden, welches optimal geeignet ist. Hierbei können automatisierte Systeme ergänzt werden, dann sind diese jedoch mit erhöhten Investitions- und Wartungskosten verbunden. Dies spiegelt sich auch in den Praxiserfahrungen aus den Interviewergebnissen wider. Viele Betriebsleiter bevorzugen die mechanische Ausführung des Paddock-Trails, insbesondere der Fütterung, um die Investitionskosten pro Pferdeplatz zu senken. Dieser unterliegt starken Schwankungen, wird aber mit ca. 12.400 € berechnet. Überzeugt vom Haltungssystem Pferd sind alle, so bestätigen sie Angaben aus bisherigen Forschungserkenntnissen zur Gruppenhaltung. Das Verhalten der Pferde wirkt ruhiger, die Fitness der Pferde verbessert sich und Integration ist mit dem weitläufigen Flächenangebot harmonischer. Die Befragten sehen sogar noch eine Steigerung der positiven Aspekte der Gruppenhaltung, speziell im Paddock-Trail. Tierarztkosten für Lahmheiten und Koliken reduzieren sich. Der Arbeitszeitbedarf im Paddock-Trail ist mit dem Arbeitszeitbedarf im Aktivstall gleichzusetzen, so kann durch optimale Bodenbefestigung und damit mehr maschinellem Einsatz Arbeitszeit eingespart werden.
Besonders im spezifischen Bereich der Pferdehaltung im Paddock-Trail gibt es wenige Forschungsansätze, so bietet sich viel Potential für weiterführende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich Bewegung, Herdenmanagement, Arbeitszeitbedarf und Kostenberechnung.
Für eine artgemäße Pferdehaltung in der heutigen Zeit stellt der Paddock-Trail durch die natürlichen Ansätze eine gelungene Pferdehaltung für Mensch und Tier dar.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, einer Markendefinition für einen pferdehaltenden Betrieb speziell bei der Vermarktung von Reitpferden nachzugehen. Dabei wurden Marken aus verschiedenen Segmenten, wie der Bekleidungs- und Automobilindustrie und deren Bedeutung mittels geeigneter Literatur herausgefiltert und Grundlagen des
Markenmanagements herangezogen. Diese sollten als Orientierung für die Markendefinition in Bezug auf einen Pferdebetrieb dienen.
Um dieses Gebiet zu erschließen, wurden zunächst 570 Vermarkter von insgesamt 20 verschiedenen Elite-Reitpferdeauktionen analysiert. Der Zeitraum der Auktionen erstreckte sich dabei von 2018 bis einschließlich 2020. Bei der Analyse wurde besonders auf den Auftritt der Vermarkter nach außen geachtet, die zu analysierenden Faktoren wurden aus der Literatur abgeleitet. Zudem wurde eine Online-Befragung potenzieller Reitpferdekäufer durchgeführt, die der FN-basierten Reitweise angehörten. Anhand dessen sollte ausfindig gemacht werden, welche Faktoren beim Reitpferdekauf eine besondere Rolle spielen, was einen Betrieb als Marke ausmacht und, ob der Betrieb letztendlich einen Einfluss auf die Zahlungsbereitschaft hat.
Bei der statistischen Analyse der vorliegenden Datensätze ist besonders hervorzuheben, dass für die Probanden die Bekanntheit des Betriebes nur eine geringfügige Bedeutung beim Reitpferdekauf hat. Außerdem haben die Erfolge der gezüchteten Pferde eines Vermarkters in der Disziplin Springen einen positiven Einfluss auf die Differenz zum Durchschnittspreis, die auf der Auktion erzielt wurde. Für die Befragten spielen vor allem die Haltungsbedingungen, die Einstellung zum Pferd sowie der Umgang mit dem Pferd eine wichtige Rolle beim Reitpferdekauf. Die Qualität des Pferdes nimmt eine mittlere Bedeutung ein, dabei ist zu beachten, dass rund die Hälfte der Befragten ein potenzielles Reitpferd im Turniersport einsetzen würden. Sowohl durch die Befragung als auch andere Untersuchungen wurde bestätigt, dass Marken im Pferdesport zumindest hinsichtlich des Zubehörs eine bedeutende Rolle spielen. Während das Logo in anderen Segmenten bei Marken eine bedeutende Rolle spielt, ist es bei pferdehaltenden Betrieben weniger vertreten und spielt auch für die Probanden eine unwichtige Rolle. Dagegen spielt die Öffentlichkeitsarbeit eine wichtigere Rolle, um ein positives Markenimage zu erzeugen und in Kommunikation mit der Zielgruppe zu treten.
Bei der Vermarktung von Pferden geht es, verglichen mit einem Auto, nicht allein um das Produkt Pferd, sondern ebenfalls um die Verkaufsstätte und von besonderer Bedeutung ist auch die Mund-zu-Mund Propaganda. Verglichen mit einem Kleidungsstück bleibt das Pferd als Produkt individuell und vermarktet sich nicht allein über seine
Marke.
Damit ein pferdehaltender Betrieb, speziell bei der Vermarktung von Reitpferden, als Marke gelten kann, benötigt es Faktoren, die zur Differenzierung beitragen, sei es durch Haltungsbedingungen oder sportliche Erfolge. Es zeigt sich, dass gute Haltungsbedingungen eine höhere Zahlungsbereitschaft bei den Befragten auslösen. Diese
Markenidentität muss vorwiegend durch Öffentlichkeitsarbeit nach außen getragen werden, um ein Markenimage zu schaffen. Bei einem solchen Betrieb ist eine Homepage von Bedeutung. Als visuelles Kennzeichen kann ebenfalls ein Logo zur Differenzierung beitragen. Letztendlich soll es das Ziel sein Markenbekanntheit zu schaffen
und so einen Markenwert zu erzeugen. Qualitätsmanagement ist unerlässlich, da sich zeigte, dass Kundenzufriedenheit und Kundenservice ein sehr starkes Gewicht einnehmen.
Insgesamt kann ein pferdehaltender Betrieb bei der Vermarktung von Reitpferden anhand der Umfrageergebnisse unter anderem als Haltungsmarke eingestuft werden, da Haltungsbedingungen und Werthaltungen im Vordergrund stehen.
Analyse des Studiengangs Pferdewirtschaft an der HfWU und seine zukünftige Marketingausrichtung
(2019)
Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich im Wesentlichen mit der Analyse und der Entwicklung einer Marketingausrichtung für den Studiengang Pferdewirtschaft, um dessen Bekanntheit unter potenziellen Bewerbern zu erhöhen. Dazu werden die folgenden Forschungsfragen gestellt: Wie kann der Studiengang Hochschulmarketing für sich nutzen? Wie steht es um die Studienzufriedenheit und wie lässt sich der Bezug zur Praxis verbessern? Wie kann man aus diesen Daten eine Marketingausrichtung entwickeln? Und wie ist der Studiengang Pferdewirtschaft im Vergleich zu seinen Wettbewerbern aufgestellt?
Um diese Forschungsfragen zu beantworten, sind zwei Befragungen durchgeführt worden, die sich zum einen an Studierende und Alumni des Studiengangs Pferdewirtschaft und zum anderen an Stellvertreter von Hochschulen und Universitäten mit einem vergleichbaren Studienangebot richteten. Die Ergebnisse aus den Umfragen geben Auskunft über Außenwirkung des Studiengangs, Studienzufriedenheit und Mediennutzung der Teilnehmer sowie die Marketingausrichtung der Wettbewerber.
In der Diskussion werden auf Basis der Auswertung der Umfragen und mit Hilfe des Marketing Management Prozesses eine mögliche Unternehmens- und Marketingplanung, sowie verschiedene neu gewichtete Kommunikationswege entwickelt. Im Vergleich zu den Mittbewerbern des Studiengangs Pferdewirtschaft konnten keine gravierenden Unterschiede in den verschiedenen Marketingausrichtungen festgestellt werden. Er schneidet in Bezug auf die durchschnittlichen Bewerberzahlen gut ab. Durch vermehrtes Werben mit seinem Alleinstellungsmerkmal, die betriebswirtschaftliche Ausrichtung, und Intensivierung und Ausbau der Marketingaktivitäten, könnte der Studiengang Pferdewirtschaft sein Potenzial besser ausschöpfen. Auf Grundlage der Ergebnisse und unter Berücksichtigung der theoretischen Grundlagen, wurde ein Model der zukünftigen Marketingausrichtung entwickelt, mit dem der Studiengang durch nach innen gerichtetes Marketing nach außen hin eine größere Öffentlichkeitswahrnehmung erzielen kann.
Die Forschungsergebnisse dieser Arbeit bieten eine Chance dem Studiengang Pferdewirtschaft zu noch mehr Qualität und mit dem angemessenen Einsatz der vorgestellten Marketingmaßnahmen zu einem höheren Bekanntheitsgrad zu verhelfen.
Seit 1998 gibt es in Deutschland wieder Wölfe, die sich seitdem stetig vermehrt und verbreitet haben. Nun müssen sich viele Nutztierhalter, darunter insbesondere auch Pferdehalter mit der Frage des Herdenschutzes vor diesen Raubtieren beschäftigen, da sogar Ponys und Fohlen bereits gerissen wurden. Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurde eine Online-Umfrage erstellt, die sich an Pferdehalter aus ganz Deutschland gerichtet hat. Mithilfe dieser Umfrage sollte erforscht werden, ob Pferdehalter der Meinung sind, dass Pferde vor Wölfen geschützt werden sollten und inwiefern sie welche Herdenschutzmaßnahmen bereits anwenden und als wie wirtschaftlich und effektiv sie diese einschätzen. Außerdem sollte die Frage geklärt werden, welcher Informationsbedarf seitens der Pferdehalter bezüglich des Herdenschutzes vor Wölfen noch besteht, ob es sinnvoll wäre eine Informationsplattform für Pferdehalter in Baden-Württemberg aufzubauen und inwiefern diese sinnvoll und umsetzbar wäre.
Die meisten Pferdehalter sind der Meinung, dass Pferde vor Wölfen geschützt werden sollten, jedoch wenden von diesen nur weniger als die Hälfte Herdenschutzmaßnahmen an. Die am häufigsten angewandte Herdenschutzmaßnahme ist es, einen Herdenschutzzaun zu errichten oder Verbesserungen am schon bestehenden Zaun vorzunehmen, jedoch werden ihre Effektivität mit circa 40 Prozent und ihre Wirtschaftlichkeit mit etwa 30 Prozent nicht sonderlich gut bewertet. Außerdem ist die am häufigsten gewünschte Unterstützung im Bereich Herdenschutz die finanzielle Unterstützung. Viele Pferdehalter können es sich schlichtweg nicht leisten genug für ihre Herdenschutzmaßnahmen zu investieren und wünschen sich deshalb mehr Unterstützung seitens der Behör-den. Die am zweithäufigsten gewünschte Unterstützung ist Information oder Beratung, jedoch wünschen sich in Baden-Württemberg nicht signifikant mehr Teilnehmer Unterstützung in Form von Informationen oder Beratung bezüglich des Herdenschutzes als die, die diese nicht benötigen. Deshalb ist es fraglich, ob sich der Aufbau einer Informationsplattform in Baden-Württemberg lohnen würde und ob es genug Nachfrage dafür gäbe. Hierzu müsste noch weitere Marktforschung betrieben werden. Wichtig wäre es jedoch trotzdem, dass Pferdehalter, die sich entscheiden Herdenschutzmaßnahmen anzuwenden, die Möglichkeit haben, sich von fachkompetenten Menschen beraten zu lassen.