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Planungshinweise für einen mechanischen Paddock-Trail & Offenstall

  • Den Pferden einen naturnahen und artgemäßen Lebensraum zu bieten, wird heutzutage immer wichtiger. Verschiedene Formen der Gruppenhaltung finden mehr Verbreitung, es werden mehr Offenställe undDen Pferden einen naturnahen und artgemäßen Lebensraum zu bieten, wird heutzutage immer wichtiger. Verschiedene Formen der Gruppenhaltung finden mehr Verbreitung, es werden mehr Offenställe und Aktivställe gebaut. Immer weiter verbreitet findet sich auch das Konzept „Paddock-Trail“ als Haltungsform der Pferde. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das Konzept „Paddock-Trail“ mit Planungshinweisen für die Praxis zugänglicher zu machen und Optimierungsvorschläge für die Umstellung zum Paddock-Trail zu erarbeiten. In Zusammenarbeit mit Herrn Oelmaier wurde ein Fokus auf die mechanische Ausführung des Paddock-Trails gelegt, um somit ohne computergesteuerte Technik Konzepte aufzuzeigen, die Pferde zu natürlichem Verhalten und viel Bewegung anregen. Es wurden acht Referenzbetriebe, die von Herrn Oelmaier geplant und gebaut wurden, besichtigt. Auf Basis selbsterstellten Zeichnungen wurden die zu analysierenden Funktionsbereiche im Paddock-Trail festgelegt. Zusätzlich wurde noch ein qualitatives Interview mit den Betriebsleitern geführt, um weiterführende Informationen für die Praxis zu erhalten. Ein Paddock-Trail kann in nahezu jedem Gelände gebaut werden. Als Richtwert finden 10 bis 15 auf 10.000 m² Platz, Koppelflächen dabei integriert. Durch kompakte Strukturen und Verteilung der Bereiche wird jedes Gelände, Gewässer und Gehölz genutzt, um den Paddock-Trail abwechslungsreich zu gestalten. Grundsätzlich lasst sich der Paddock-Trail in drei unterschiedliche Systeme einordnen. Im Rundwegsystem werden die Heufressbereiche auf dem Trail verteilt und die Pferde können sich frei dazwischen bewegen. Beim Einwegsystem werden Fress- und Liegebereich zentral angeordnet, aber räumlich getrennt, sodass die Pferde bei einem Wechsel über den Trail gehen müssen. Ähnlich wie das Einwegsystem wird das gesteuerte Wegsystem aufgebaut. Dabei werden Fress- und Liegebereich mit einem Einbahntor verbunden. Die baulich-technischen Lösungen werden in die Funktionsbereiche Fütterung, Tränken, Integrationsboxen, Liegefläche, Bodenbefestigung, Entmistung, Bewegungsanreize auf dem Trail, Zaun, Tore und Reitplatz eingeteilt und detailliert beschrieben. Zudem wurden die Interviewergebnisse in den Themenbereichen Pferdeverhalten, Erfahrung, Kosten und Arbeitsaufwand ausgewertet. Eine Broschüre fasst die ausgewerteten Ergebnisse für Interessierte zusammen. Durch die kleinstrukturierte Bauweise lässt sich ein Paddock-Trail gut in die Landschaft einfügen und benötigt weniger Erdbauarbeiten, was der Natur und den Investitionskosten zu Gute kommt. Von der Gesamtfläche können ca. 20% bis 30% als dauerhaft verfügbare Fläche geschätzt werden. Durch die Einteilung in Systeme sind unterschiedliche Ausführungen des Paddock-Trails möglich. Alle Systeme bieten Vor- und Nachteile für Mensch und Tier, so muss nach Standort, Herdengröße und persönlicher Präferenz entschieden werden, welches optimal geeignet ist. Hierbei können automatisierte Systeme ergänzt werden, dann sind diese jedoch mit erhöhten Investitions- und Wartungskosten verbunden. Dies spiegelt sich auch in den Praxiserfahrungen aus den Interviewergebnissen wider. Viele Betriebsleiter bevorzugen die mechanische Ausführung des Paddock-Trails, insbesondere der Fütterung, um die Investitionskosten pro Pferdeplatz zu senken. Dieser unterliegt starken Schwankungen, wird aber mit ca. 12.400 € berechnet. Überzeugt vom Haltungssystem Pferd sind alle, so bestätigen sie Angaben aus bisherigen Forschungserkenntnissen zur Gruppenhaltung. Das Verhalten der Pferde wirkt ruhiger, die Fitness der Pferde verbessert sich und Integration ist mit dem weitläufigen Flächenangebot harmonischer. Die Befragten sehen sogar noch eine Steigerung der positiven Aspekte der Gruppenhaltung, speziell im Paddock-Trail. Tierarztkosten für Lahmheiten und Koliken reduzieren sich. Der Arbeitszeitbedarf im Paddock-Trail ist mit dem Arbeitszeitbedarf im Aktivstall gleichzusetzen, so kann durch optimale Bodenbefestigung und damit mehr maschinellem Einsatz Arbeitszeit eingespart werden. Besonders im spezifischen Bereich der Pferdehaltung im Paddock-Trail gibt es wenige Forschungsansätze, so bietet sich viel Potential für weiterführende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich Bewegung, Herdenmanagement, Arbeitszeitbedarf und Kostenberechnung. Für eine artgemäße Pferdehaltung in der heutigen Zeit stellt der Paddock-Trail durch die natürlichen Ansätze eine gelungene Pferdehaltung für Mensch und Tier dar.show moreshow less

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frontdoor_oas
Metadaten
Author:Petra Hangleiter
Advisor:Barbara Benz, Konstanze Krüger
Document Type:Bachelor Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2022/07/23
Publishing Institution:Hochschule Nürtingen-Geislingen
Granting Institution:Hochschule Nürtingen-Geislingen, Fakultät Agrarwirtschaft, Volkswirtschaft und Management
Date of final exam:2022/06/29
Release Date:2022/08/11
Tag:Offenstall; Paddock-Trail; Pferdehaltung; Planung
Page Number:105
Institutes:Fakultät Agrarwirtschaft, Volkswirtschaft und Management / Pferdewirtschaft (PW), Bachelor
open access:nein
Licence (German):License LogoVeröffentlichungsvertrag für Publikationen ohne Print on Demand