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Das Rebhuhn (Perdix perdix) auf der Filderebene : Vergleichende Untersuchung von Lebensräumen mit und ohne Rebhuhnvorkommen unter Berücksichtigung bestimmter Umweltfaktoren

  • Diese wissenschaftliche Arbeit handelt von der Verteilung des Rebhuhns (Perdix perdix) in Bezug zu den Habitatqualitäten in einem ca. 899 ha großen Untersuchungsgebiet auf der Filderebene. DerDiese wissenschaftliche Arbeit handelt von der Verteilung des Rebhuhns (Perdix perdix) in Bezug zu den Habitatqualitäten in einem ca. 899 ha großen Untersuchungsgebiet auf der Filderebene. Der untersuchte Bereich liegt zwischen der Gemarkung Sielmingen der Stadt Filderstadt, der Gemarkung Grötzingen der Stadt Aichtal sowie der Gemeinde Wolfschlugen. Es wurde untersucht, wo sich das schwerpunktmäßige Rebhuhnvorkommen zur Brutzeit im Frühjahr befindet, welche Umweltfaktoren einen Einfluss auf die Rebhühner haben und welche Unterschiede bezüglich der Ausprägung der Umweltfaktoren zwischen den besiedelten und unbesiedelten Bereichen im Untersuchungsgebiet bestehen. Als Grundlage wurden hierfür Daten zum Rebhuhnbestand in Form der Frühjahresdichte (Rebhuhnpaare/100 ha) für die Jahre 1996 bis 2018 genutzt. Die Daten des Rebhuhnbestands wurden mittels Verhörtechnik (durch Abspielen des Lock- oder Revierrufs der Rebhühner vom Tonband) sowie über Sichtbeobachtungen erhoben und anschließend lokalisiert. Das ermittelte Rebhuhnvorkommen kann auf die nordwestlichen Bereiche des Untersuchungsgebiets begrenzt werden und liegt mit seiner durchschnittlichen Frühjahrsdichte weit unter den theoretisch möglichen Bestandszahlen. Für die Analyse des schwerpunktmäßigen Rebhuhnvorkommens spielte die Erfassung der Vegetations- und Nutzungstypen im Untersuchungsgebiet eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund wurden die Flächennutzungskartierungen der Jahre 2017 und 2018 ausgewertet. Die Flächennutzungskartierung aus dem Jahr 2017 stammte vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR), für das Jahr 2018 wurde im Rahmen dieser Arbeit die Kartierung mit Hilfe des Kartierschlüssels der Richtlinie zur Flächennutzungskartierung des Wildtierinformationssystems der Länder Deutschlands (WILD) angefertigt. Ebenfalls von großer Bedeutung ist der Einfluss von Klima und Witterung sowie des Prädationsdrucks auf die Rebhühner. Die Witterungsdaten für den Zeitraum 1996 bis 2018 wurden vom Deutschen Wetterdienst sowie dem Klimaatlas des Verbands Region Stuttgart bezogen. Die Ermittlung des Prädationsdrucks erfolgte mit Hilfe von Daten zur Jagd- und Fallwildstrecke des Rotfuchses (Vulpes vulpes) der Wildforschungsstelle des Landwirtschaftlichen Zentrums für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft, Milchwirtschaft, Wild und Fischerei Baden-Württemberg (LAZBW). Im weiteren Verlauf dieser Arbeit wurden die einzelnen Daten ausgewertet und miteinander in Verbindung gesetzt, sodass die Verbreitung der Rebhühner im Kontext von Vegetations- und Biotopausstattung, Witterung und Prädationsdruck für das Jahr 2018 betrachtet werden kann. Hierbei stellte sich heraus, dass Nutzungstypen wie Ackerbau mit Sonderkulturen, eiweißreiche Futterpflanzen wie Hülsenfrüchte und extensive Nutzungstypen einen besonders positiven Einfluss auf Rebhühner haben und überwiegend im von den Rebhühnern bevorzugten Teil des Untersuchungsgebiets vorkommen. Auch weitere Faktoren, die eine vielfältige Biotopausstattung fördern, wie eine niedrige durchschnittliche Schlaggröße, ein hoher Anteil an Grenzlinien oder aber das Vorkommen von dauerhaften Linearstrukturen wie Hecken oder Graswege, sind überwiegend im nordwestlich gelegenen Brutgebiet der Rebhühner zu finden. Des Weiteren konnte ein Zusammenhang zwischen dem Kaltluftabfluss sowie der Kaltluftmächtigkeit und der Verteilung der Rebhühner im Untersuchungsgebiet festgestellt werden. Die Ergebnisse der Jagd- und Fallwildstrecken des Rotfuchses (Vulpes vulpes) zeigen einen negativen Einfluss des Fuchses auf die Siedlungsdichte der Rebhühner. Demnach konnten in Jahren mit einer hohen Anzahl an Füchsen weniger Rebhühner nachgewiesen werden, als dies in Jahren mit geringer Rotfuchsanzahl der Fall war. Die Auswertung wissenschaftlicher Literatur zeigte jedoch auch, dass das Prädationsrisiko stark von der Biotopausstattung abhängig ist. Je vielfältiger und kleinteiliger eine Landschaft strukturiert ist, desto geringer ist das Risiko der Rebhühner von einem Räuber erbeutet zu werden. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse der Untersuchungen, dass die Umweltfaktoren im Bereich des schwerpunktmäßigen Rebhuhnvorkommens deutlich günstiger sind, als auf der Restfläche. Um jedoch die Anzahl der Rebhühner auf die theoretisch mögliche Bestandsdichte zu erhöhen wurde für das gesamte Untersuchungsgebiet ein Biotopverbundkonzept entwickelt, welches Bereiche aufzeigt, in denen die Entwicklung von Maßnahmen sinnvoll wäre. Abschließend wurden speziell auf das Rebhuhn abgestimmte Maßnahmen konzipiert, sodass eine Ausbreitung und Erhöhung des Rebhuhnvorkommens ermöglicht wird.show moreshow less

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Metadaten
Author:Anna Friederike Ostertag
Advisor:Christian Küpfer
Document Type:Bachelor Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2019/11/05
Publishing Institution:Hochschule Nürtingen-Geislingen
Granting Institution:Hochschule Nürtingen-Geislingen, Fakultät Umwelt, Gestaltung und Therapie
Date of final exam:2018/12/04
Release Date:2019/11/05
Tag:Biotop; Rebhuhn
Institutes:Fakultät Umwelt Gestaltung Therapie / Landschaftsplanung und Naturschutz (LPN), Bachelor
Licence (German):License LogoVeröffentlichungsvertrag für Publikationen ohne Print on Demand