Einstreuvergleich der Materialien Stroh, Hobelspäne und Holzpellets in der Einzelboxenhaltung von Pferden mit ethologischem Schwerpunkt
- Pferdehaltung, die tiergerecht erfolgen soll, muss sich immer am natürlichen angeborenen Verhalten und den sich daraus ergebenden Bedürfnissen anlehnen (ZEITLER-FEICHT 2013). Das für alle TierartenPferdehaltung, die tiergerecht erfolgen soll, muss sich immer am natürlichen angeborenen Verhalten und den sich daraus ergebenden Bedürfnissen anlehnen (ZEITLER-FEICHT 2013). Das für alle Tierarten typische Verhalten und Exterieur hat sich über Millionen von Jahren, durch die Evolution, angepasst und manifestiert (ZEITLER-FEICHT 2015). Zwar haben sich über die Jahre die Anforderungen an die Pferde, von der Arbeitskraft, zum Freizeit- oder Sportpartner geändert, doch ihre Bedürfnisse an die passende Nahrung, Kontakt zur eigenen Art, Bewegung, artgerechte Haltung und Beschäftigung, sind gleich geblieben (DEUTSCHER TIERSCHUTZBUND O.J.). Um die Ausprägung der Adaption der Pferde an die Haltungsumwelt zu ermitteln, besteht die Möglichkeit zu überprüfen, in wie weit Pferde ihr arttypisches Verhalten zeigen können und damit auch, wie stark die Abweichungen bzw. Einschränkungen sind (DLG-FACHAUSSCHUSS FÜR TIERGERECHTHEIT ET AL. 2016).
Auf einem Betrieb im Süden Deutschlands, mit etwa 150 Pferden, wurde die Verwendung von Langstroh, Hobelspänen und Holzpellets anhand von 13 Pferden in Einzelboxenhaltung, in Bezug auf ihr Zeitbudget, sowie die Pferde- und Boxensauberkeit, miteinander verglichen. Dafür wurde das Verhalten mittels Videoaufzeichnung, sowie die Pferde- und Boxensauberkeit, im Sommer 2016, über einen Zeitraum von zweimal einer Woche ermittelt.
In dieser Erhebung wich das Zeitbudget der Pferde auf Stroheinstreu, am wenigsten von dem, natürlich lebender Equiden ab, am stärksten, das der auf Holzpellets gehaltenen Pferde. Hierbei gab es weder beim Ruhen im Stehen, der Abwesenheit, noch dem Fressen, deutliche Unterschiede zwischen den drei Einstreuvarianten. Signifikante bzw. hoch signifikante Unterschiede bestanden allerdings bei der Futtersuche zwischen Stroh und Spänen und Stroh und Holzpellets. Bei der durchschnittlichen Restzeit der Pferde, bestand zwischen Stroh und Holzpellets ein hoch signifikanter und zwischen Spänen und Holzpellets ein signifikanter Unterschied. In Bezug auf die Gesamtliegezeit ergab sich je ein signifikanter Unterschied zwischen den auf Stroh und den auf Holzpellets gehaltenen Pferden und den auf Spänen und den auf Holzpellets gehaltenen Pferden. Bei der Bonitur der Pferde- und Boxensauberkeit ergab sich weder bei der durchschnittlichen Pferdeverschmutzung, noch bei der Nässe der Box, deutliche Abweichungen. Bei der mittleren Staubigkeit der Pferde hingegen bestand ein hoch signifikanter Unterschied zwischen den auf Spänen und den auf Holzpellets gehaltenen Pferden. Weiterhin gab es sowohl zwischen der Boxenverschmutzung der Stroh- und der Holzpelletboxen, wie auch zwischen den Stroh- und den Späneboxen, eine signifikante Abweichung, wobei das durchschnittliche Werteniveau hier sehr niedrig ist, da keiner die Zahl 1 (0 = nicht staubig / keine Verschmutzung; 1 = geringfügig staubig / schwache Verschmutzung) überschreitet.
Reflektiert man die Untersuchungsergebnisse aus rein ethologischer Sicht, unter den auf diesem Betrieb vorhandenen Bedingungen, wird die Verwendung von Stroh, als Einstreumaterial empfohlen.…


| Author: | Sarah Schneider |
|---|---|
| Advisor: | Barbara BenzORCiD |
| Document Type: | Bachelor Thesis |
| Language: | German |
| Date of Publication (online): | 2018/12/10 |
| Publishing Institution: | Hochschule Nürtingen-Geislingen |
| Granting Institution: | Hochschule Nürtingen-Geislingen, Fakultät Agrarwirtschaft, Volkswirtschaft und Management |
| Date of final exam: | 2017/08/17 |
| Release Date: | 2018/12/10 |
| Tag: | Boxensauberkeit; Einstreuvergleich; Pferdesauberkeit; Pferdeverhalten |
| Institutes: | Fakultät Agrarwirtschaft, Volkswirtschaft und Management / Pferdewirtschaft (PW), Bachelor |
| Licence (German): | Veröffentlichungsvertrag für Publikationen ohne Print on Demand |



