"Das Ökokonto in der praktischen Anwendung"
- In den letzten Jahren haben sich die Richtlinien für den Bereich Umwelt- und Naturschutz durchmehrere Gesetzesbeschlüsse und Gesetzesänderungen gewandelt.Vor allem bei der Anwendung derIn den letzten Jahren haben sich die Richtlinien für den Bereich Umwelt- und Naturschutz durchmehrere Gesetzesbeschlüsse und Gesetzesänderungen gewandelt.Vor allem bei der Anwendung der Eingriffs-Ausgleichsregelung im Bauleitplanverfahren sind neueRahmenbedingungen für die Berücksichtigung der Belange von Naturschutz und Landespflege zubeachten.Grundlegende Veränderungen und damit neue Möglichkeiten bietet die räumliche und zeitlicheEntkoppelung von Eingriff und Ausgleich. Mit dieser Rechtslage eröffnen sich auf der kommunalenEbene mehrere Möglichkeiten, Flächen oder Maßnahmen zum Ausgleich vor dem eigentlichenEingriff zu bestimmen.Aufgrund dieser rechtlichen Situation soll nun ein Ökokonto für die Gemeinde Kusterdingenaufgestellt und eingerichtet werden.Das Ökokonto stellt dabei ein geeignetes Instrument zur Umsetzung dieser Möglichkeiten dar.Vor der Auswahl von Flächen oder Maßnahmen zur Einbuchung ins Ökokonto ist ein Flächenpoolzu erstellen. Dieser Pool stellt das Ergebnis der ausgewerteten Grundlagen wie Regionalplan,Flächennutzungsplan, Landschaftsplan, Ortsentwicklungsplan und verschiedenen anderennaturschutzfachliche Planungen dar. Bei dieser Aufstellung wurde gezielt nach Ausgleichsflächenund Maßnahmen für die einzelnen Schutzgüter gesucht und in den Flächenpool aufgenommen.Dies erleichtert die Zuordnung des Ausgleichs für den Eingriff in das jeweilige Schutzgut.Mit den Ergebnissen der ausgewerteten Grundlagen und der gezielten Suchen nachAusgleichsflächen für die einzelnen Schutzgüter wurden Entwicklungsschwerpunkte innerhalb desUntersuchungsgebietes abgegrenzt. Flächen und Maßnahmen mit Synergieeffekten wurden dabeibesonders berücksichtigt.Die festgelegten Entwicklungsschwerpunkte bestehen dabei aus dem Biotoptyp Tümpel, BiotoptypFließgewässer hier Gewässerrandstreifen, Biotoptyp Teich, Biotoptyp Streuobst und aus denBiotoptypen Feldgehölz, die Feldhecke und den entsprechenden Saumvegetationen für dieAusbildung eines Rebhuhnhabitats.Zur Festlegung von Maßnahmen und damit zur Entwicklung der Flächen wurdenBestandsaufnahmen innerhalb der ausgewählten Schwerpunkte durchgeführt. Für dieseBestandserhebung wurde der Biotopkartierungsschlüssel der Landesanstalt für Umwelt, Messungenund Naturschutz (LUBW) verwendet.Zur Ermittlung des Aufwertungspotentials ist ein Vergleich des Ist-Zustandes (Bestandsplan) unddes Soll-Zustandes (Zielplan) durchzuführen. Dies dient als Berechnungsgrundlage und damit zurBestimmung des Ausgleichswertes einer Fläche.Zur Dokumentation der einzelnen Flächen und Maßnahmen wird das Ökokonto-Kataster (Ö-Kat)LUBW verwendet. Es stellt ein geeignetes Medium zur Einbuchung und Bevorratung dieserausgewählten Flächen und Maßnahmen dar. Gleichzeitig können in das Ö-Kat die anstehendenEingriffsvorhaben schutzgutbezogen aufgenommen werden. Damit besteht die Möglichkeit einedirekte Eingriffszuordnung für das jeweilige Schutzgut innerhalb des Ö-Kat umzusetzen.Bevor es jedoch zu einer Einbuchung der Flächen und Maßnahmen in diesem Kataster kommenkann sind mehrere Kriterien zu erfüllen. Diese Kontrolle hilft den Kommunen Fehlinvestitionen zuvermeiden und auf lange Sicht hin kleinräumige Habitatstrukturen im Sinne der Natura 2000aufzubauen.…


| Author: | Dirk Hörr |
|---|---|
| URN: | urn:nbn:de:bsz:950-opus-7156 |
| Document Type: | Master's Thesis |
| Language: | German |
| Date of Publication (online): | 2007/07/20 |
| Publishing Institution: | Hochschule Nürtingen-Geislingen |
| Release Date: | 2007/07/20 |
| Tag: | Biotoptypen; Entwicklung; Ökokonto |
| GND Keyword: | Bauleitplanung; Eingriffsnorm |
| Institutes: | Fakultät Umwelt Gestaltung Therapie / Landschaftsarchitektur (LA), Diplom/Bachelor |
| DDC-Class: | 700 Künste und Unterhaltung / 710 Landschaftsgestaltung, Raumplanung |


