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Untersuchungen zum Auftreten der Europäischen Steinobstvergilbung (European stone fruit yellows) und deren Vektor Cacopsylla pruni in südwestdeutschen Aprikosen- und Pfirsichanlagen

  • Die Aufgabenstellung und das Ziel der vorliegenden Diplomarbeit war es, dieVerbreitung der Europäischen Steinobstvergilbung (European stone fruit yellows =ESFY) und deren Vektor Cacopsylla pruni inDie Aufgabenstellung und das Ziel der vorliegenden Diplomarbeit war es, dieVerbreitung der Europäischen Steinobstvergilbung (European stone fruit yellows =ESFY) und deren Vektor Cacopsylla pruni in südwestpfälzischen undrheinhessischen Aprikosen- und Pfirsichanlagen zu untersuchen. Dabei sollte derNachweis des Blattsaugers Cacopsylla pruni als Vektor der EuropäischenSteinobstvergilbung erbracht und Untersuchungen zu seiner Verbreitung und zuseinem biologischen Zyklus in Südwestdeutschland durchgeführt werden.Zunächst wurden Pflanzen verschiedener Prunus-Arten (P. armeniaca, P. persica,P. amygdalus, P. spinosa, P. cerasifera) mit Hilfe der visuellen Bonitur auf ESFYtypischeSymptome untersucht und für die Testung im Labor ausgewählt undbeprobt. Mit der molekularbiologischen PCR-Methode und der ESFY-spezifischenPrimerkombination ECA1/ECA2, wurde in Pflanzenproben aus kultivierten Obstanlagenvon Aprikose, Pfirsich und Mandel die Phytoplasmose ESFY nachgewiesen.Von den insgesamt 208 beprobten Pflanzen verschiedener Prunus-Arten, waren 106(51%) mit ESFY Phytoplasmen infiziert. Davon war Prunus armeniaca mit 98positiven Bäumen von 122 getesteten Bäumen (80%) die Prunus-Art, die amstärksten von der Phytoplasmose ESFY betroffen war. Im Gegensatz dazu wurdenbei Pfirsich nur 8% der getesteten Bäume ESFY Phytoplasma-positiv gefunden. Dieweite Verbreitung der Europäischen Steinobstvergilbung speziell in Aprikosen-Erwerbsanlagen Südwestdeutschlands wurde mit diesen Untersuchungen erstmalsfestgestellt.In dieser Arbeit konnte eine klare Korrelation zwischen ESFY-typischen Symptomenund dem molekularen Nachweis von ESFY Phytoplasmen bei P. armeniaca(Aprikose) nachgewiesen werden. Das vorzeitige Austreiben von Blättern im Frühjahrwurde seltener beobachtet, zeigte aber eine gute Korrelation mit dem molekularenNachweis. Das konische, chlorotische Blattrollen bei P. armeniaca im Sommer,erwies sich als zuverlässigstes Boniturmerkmal für Südwestdeutschland.Bei P. persica (Pfirsich) wurden nur sehr wenige Bäume mit ESFY-typischenSymptomen wie das vorzeitige Austreiben von Blättern bzw. das longitudinale,chlorotische Blattrollen gefunden. Daher konnte keine eindeutige Korrelationzwischen den typischen Krankheitsmerkmalen und dem molekularen Nachweis vonESFY Phytoplasmen gefunden werden.Zusammenfassung79Die Entwicklung der Krankheit innerhalb einerDie Entwicklung der Krankheit innerhalb einer Aprikosenanlage konnte exemplarischdurch die Erstellung zweier Anlagenprofile für Rheinhessen und für die Pfalz ermitteltwerden. Durch Vergleich der Ergebnisse der visuellen Bonituren und der PCRTestungenkonnte gezeigt werden, dass sich ESFY zwischen 2003 und 2004 sehrstark ausgebreitet hat. In Rheinhessen wurde eine Zunahme der infizierten Bäumeum 10% festgestellt. In der pfälzischen Aprikosenanlage war zwischen 2003 und2004 eine Zunahme von 8% der PCR-positiv getesteten Bäume zu verzeichnen. Derwirtschaftliche Schaden, der durch die Europäische Steinobstvergilbung verursachtwird, konnte mit dieser Untersuchung veranschaulicht werden, denn infizierte Bäumesterben innerhalb eines Jahres ab und stellen für die einzelnen Obstanbauer großeErtrags- und Einkommensverluste dar. Das Verteilungsmuster der erkrankten Bäumein den Anlagen deutete darauf hin, dass die Infektion durch Einflug von Insekten-Vektoren aus der Luft erfolgte. Ausgehend von infizierten Bäumen fand dann eineweitere Ausbreitung auf Nachbarbäume statt.Die Populationsdynamik von Cacopsylla pruni konnte mit der Durchführung regelmäßigerKlopfproben in kultivierten Obstanlagen und auf Hecken wilder Prunus-Artenin Südwestdeutschland beschrieben werden. Das Hauptvorkommen der Blattsaugerwurde auf Hecken wilder Prunus-Arten, bestehend aus Prunus cerasifera und Prunusspinosa, festgestellt. Auf allen untersuchten Prunus-Arten wurden überwinterndeAdulte von C. pruni von Mitte März bis Mitte Mai und die neue Generation von EndeMai bis Anfang Juli gefunden.Die Ermittlung des natürlichen Infektionsgrades von C. pruni mit ESFYPhytoplasmen,erfolgte mit Hilfe der PCR-Methode und der ESFY-spezifischenPrimerkombination ECA1/ECA2. Von insgesamt 483 getesteten Blattsaugern waren9 (1,9%) Phytoplasma-positiv. 7 der infizierten Insekten wurden auf Prunuscerasifera bzw. Prunus spinosa gefangen.Letztendlich konnte in gezielten Übertragungsversuchen gezeigt werden, dass derBlattsauger C. pruni ESFY Phytoplasmen auf gesunde Testpflanzen übertragenkann. Unter den Versuchsbedingungen im DLR Rheinpfalz, konnte C. pruni alsVektor der Europäischen Steinobstvergilbung auch in Deutschland nachgewiesenwerden.show moreshow less

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Metadaten
Author:Isabel Mühlenz
URN:urn:nbn:de:bsz:950-opus-5099
Advisor:Barbara Jarausch
Document Type:Master's Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2006/06/06
Publishing Institution:Hochschule Nürtingen-Geislingen
Release Date:2006/06/06
GND Keyword:Steinobstkrankheit; Aprikosenanbau; Pfirsichanbau
Institutes:Fakultät Agrarwirtschaft, Volkswirtschaft und Management / Agrarwirtschaft (AW), Diplom/Bachelor
DDC-Class:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 630 Landwirtschaft, Veterinärmedizin